Dieter Baumann: Wo war der Aufsichtsrat?
Der Ausstieg der EWE aus einigen Projekten wie dem Elektroauto oder dem Regionalfernsehen hat die EWE –zig Millionen Euro gekostet. Statt sich auf ihre Kernaufgabe zu besinnen, die Region mit sicherer und günstiger Energie zu versorgen, habe die EWE viel Geld in von Anfang an hoch defizitäre Projekte investiert, kritisiert der Vorsitzende der Leeraner CDU-Kreistagsfraktion, Dieter Baumann.
„Da die EWE überwiegend den Landkreisen und einigen Städten im Raum Ems-Elbe gehört, hat sie somit viel Geld verbrannt, das eigentlich den Kommunen gehört und damit den Einwohnern dieser Region“, so Baumann.
Die Neigung des Vorstandes zu risikoreichen Prestigeprojekten war bekannt; es stelle sich daher insbesondere die Frage nach der Verantwortung des Aufsichtsrates unter Führung des ehemaligen Vorsitzenden Günther Boekhoff, Leer. Dabei sei die jetzt vorgenommene Einstellung dieser Projekte nur die Spitze des Eisberges. Baumann erinnert an die völlig falsche Reaktion von Vorstand und Aufsichtsrat in der Frage der Rückzahlung von Gaspreiserhöhungen, die Investitionen in der Türkei, das überteuerte Engagement in der Präventionsarbeit und einiges mehr.
„Das alles hat uns Hunderte Millionen Euro gekostet, die dem Unternehmen, den kommunalen Gesellschaften oder dem Kunden besser zugestanden hätten“, so der EWE-Kritiker. Es sei aber gut, dass jetzt unter dem neuen Aufsichtsrat die Reißleine gezogen werde.
Baumann: „Die EWE ist ein regionaler Versorger und sollte sich auf diese Aufgabe konzentrieren“.