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16.02.2023, 11:44 Uhr
Nestor der Sportwissenschaft kam aus Warsingsfehn: Posthume Ehrung von Prof. Ommo Grupe beantragt
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Gemeinderat Moormerland, Dieter Baumann, schlägt die Ehrung des 2015 verstorbenen Prof. Dr. Dr. h.c. Ommo Grupe vor und hat für die nächste Sitzung des Ortsrates Warsingsfehn einen entsprechenden Antrag gestellt. Prof. Grupe wurde am 4. November 1930 in Warsingsfehn geboren und gilt als Nestor der Sportpädagogik und der Sportwissenschaft in Deutschland.

„Aufmerksam gemacht auf den beeindruckenden Lebenslauf des gebürtigen Fehntjers hat mich Ulf Gebken, Professor für Sozialwissenschaft des Sports an der Universität Duisburg-Essen“, berichtet Dieter Baumann. Gerne habe er den Hinweis aufgenommen und die verdiente Ehrung beantragt. „Prof. Ommo Grupe hat maßgebend dazu beigetragen, dass es das Fach Sportwissenschaft an den Universitäten gibt. 1968 wurde er zum ordentlichen Professor ernannten und besetzte den bundesweit ersten Lehrstuhl für „Theorie der Leibeserziehung“ an der Universität Tübingen. Zahlreiche seiner Schüler waren später Inhaber von Lehrstühlen für Sportwissenschaft, nicht nur in Deutschland. Darauf können wir in Moormerland stolz sein“, sagt der Fraktionsvorsitzende.

Prof. Grupe war zugleich Sportler (seine Leidenschaft galt dem Tennis, Laufen und Skilaufen), Sportwissenschaftler bzw. -pädagoge und auch Sportfunktionär. Im Deutschen Sportbund war er von 1974 bis 1986 Mitglied des Präsidiums und von 1986 bis 1994 Vizepräsident. 1994 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

Von 1970 bis 1997 engagierte sich Prof. Ommo Grupe als ehrenamtlicher Vorsitzender des Direktoriums des Bundesinstituts für Sportwissenschaft. Seit 1982 war er auch Mitglied des Ausschusses für Strukturfragen des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), von 1990 an stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Olympischen Instituts in Berlin und seit 1994 dessen Vorsitzender.

Der Pionier der deutschen Sportwissenschaft publizierte zudem zahlreiche Werke, vor allem zur Sportpädagogik und zu ethischen Fragen des Sports, und war 1971 Begründer der Zeitschrift „Sportwissenschaft“, die er bis 2005 als Geschäftsführender Herausgeber leitete.

An bedeutenden Ehrungen erhielt Prof. Grupe unter anderem von der Universität Bayreuth die Ehrendoktorwürde, vom Internationalen Olympischen Komitee den Ethikpreis und das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. „Allein dieser kleine Auszug aus dem Leben Prof. Grupes zeigt, dass durch seine Vision eines ‚besseren Sportes‘ eine neue Ära begann. Durch ihn wurde Sport schul- und wissenschaftsfähig. Die besonderen Verdienste Prof. Grupes um die Sportwissenschaft sollten auch in seinem Geburtsort Anerkennung finden,“ sagt Baumann.