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22.12.2021, 09:17 Uhr
Badesee Neermoor: Hermann Martens als Namensgeber
Er hat jetzt einen Namen, der beliebte Badesee am Sauteler Weg in Neermoor. Einstimmig hat der Rat der Gemeinde Moormerland beschlossen, dass das Freizeit-Gewässer offiziell den Namen „Hermann-Martens-Badesee“ tragen soll. Der Neermoorer Hermann Martens hatte sich über Jahrzehnte unbeirrt und gegen alle Widerstände dafür stark gemacht, dass die ehemalige Kieskuhle von der Gemeinde zu dem reizvollen Freizeitsee umgestaltet wurde, wie er sich jetzt präsentiert.
Sie brachten die Namensgebung auf den Weg: Jürgen Nannen, Dieter Baumann (Vorsitzender der CDU-Fraktion), Helga Martens und Wilfried Watz

„Wir freuen uns, dass der Rat unserem Antrag so einmütig gefolgt ist und Hermann Martens nun posthum mit der Namensgebung geehrt wird“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Dieter Baumann. Hermann Martens starb 2014.
Dieter Baumann persönlich hatte sich für die Namensgebung eingesetzt, um damit die Verdienste des Neermoorers zu würdigen. „Bürgerliches Engagement ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“, sagte der CDU-Politiker.
Schon in den 1970er Jahren wurde die Idee geboren, aus dem Baggersee am Sauteler Weg in Neermoor den ersten offiziellen Badesee in der Gemeinde Moormerland zu machen. Von Anfang an dabei: Hermann Martens. Er wohnte nur einen Katzensprung vom See entfernt. In den 1980er Jahren war er Mitbegründer der Interessengemeinschaft „Badesee Neermoor“. Hermann Martens Einsatz für den Badesee war lang und mühselig. Sein Ziel hat er nie aus den Augen verloren. „Hier entsteht ein Badesee“ war der Slogan, den Hermann Martens in großen Lettern auf ein altes Metallgerüst am Badesee geschrieben hatte. Es prangte dort viele, viele Jahre.

Die Geschichte des Badesees geriet in den 1990er Jahren mitunter zur Posse. Einmal wurden giftige Stoffe entdeckt, dann fehlte das Geld, ein andermal wurde befürchtet, dass das Baden für Kinder zu gefährlich sei, dann sollte das Gewässer mit Emsschlick verfüllt werden, ein anders mal war es der Naturschutz, der seltene Amphibien vor Erholungssuchende schützen wollte, und dann war sich die Politik wieder nicht einig – so ging es über viele Jahre hin und her.
Hermann Martens, der mittlerweile allein für die Idee einstand, blieb unverzagt. Er hielt an dem Ziel fest. Unverdrossen und, trotz aller Widerstände und Hindernisse, wild entschlossen: Hier entsteht ein Badesee.
Viele Moormerländer kamen an warmen Sommertagen an die Baggerkuhle, die ihnen verbotenerweise ein Badevergnügen bot. Hermann Martens setzte sich dann täglich aufs Rad, um das Gelände dort von Unrat und Müll zu befreien, den Leute „vergessen“ hatten.

2002 wurde die Vision endlich Wirklichkeit. In Neermoor durfte offiziell gebadet werden. In dem See, der nun in Anerkennung seiner Verdienste den Namen Hermann-Martens tragen soll. Ein Schild mit der Aufschrift „Hermann-Martens-Badesee“ soll im Frühjahr am Eingang der Freizeitanlage aufgestellt werden. Übrigens: Das dort ein Toilettenhäuschen steht, dafür hat Hermann Martens auch maßgeblich gesorgt – mit seiner Hartnäckigkeit.